Caritas-Zentrum KL: Mit Lebensmittelhilfe und Wundertüten bedürftigen Familien geholfen

  • Beitrag veröffentlicht:15. Juni 2020

Gleich zwei neue Projekte hat das Caritas-Zentrum Kaiserslautern gestartet, um auch in der schwierigen Corona-Zeit Menschen zu unterstützen und Freude in ihr Leben zu bringen.

Wundertüten sind eine spannende Sache. Schon die Frage, was sich wohl in ihnen verbirgt, verursacht erwartungsvolles Kribbeln. Dieses Geheimnis durften jetzt 63 Kinder und Jugendliche im Kaiserslauterer Stadtteil Fischerrück lüften. In liebevoll gebastelten und bedruckten Papiertüten erwarteten sie etliche Überraschungen: Spiele, buntes Bastelpapier, Malstifte, Puzzles, Schere und Kleber für die Kleinen. Für jedes Alter ist etwas dabei, und auch ein persönliches Anschreiben fehlt nicht. „In der Corona-Zeit entfallen viele Freizeit-Angebote, dementsprechend verbringen die meisten Kinder mehr Zeit zuhause als unter normalen Bedingungen. Mit den Wundertüten möchten wir ihnen Anregungen und Abwechslung bieten und natürlich eine Freude machen“, sagt Corinna Hauck. Sie ist Mitarbeiterin in der Gemeindecaritas und im Fachdienst Migration und Integration des Caritas-Zentrums, das auch auf dem Fischerrück mit einer Beratungsstelle vertreten ist und Gemeinwesenarbeit leistet.

„Hier bieten wir zum Beispiel Hausaufgabenbetreuung, einen Spieletreff, Sprachkurse für Frauen und Kinder, sowie Beratung für Familien an. Da aber durch die Corona-Pandemie alles ausgesetzt war und vieles noch immer ist, möchten wir mit den Wundertüten ein Zeichen der Verbundenheit setzen“, erklärt Hauck. „Dazu haben wir 30 Haushalte ausgewählt, die Kunden unserer Beratungsstelle sind.“

Dass die Aktion zustande kam, hat eine Spende des US-amerikanischen Landmaschinen-Herstellers John Deere ermöglicht. Der Kontakt zu dem Unternehmen sei durch die Initiative „KLUG – KaisersLauterer Unternehmen mit Gemeinsinn“ entstanden, so die diplomierte Sozialpädagogin. Dabei bekommen Teams diverser Firmen durch die Vermittlung der Freiwilligen Agentur Kaiserslautern die Gelegenheit, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Und so hat John Deere bei uns angefragt, welche Unterstützung das Unternehmen in der Corona-Krise bieten kann. Wir haben das Angebot natürlich sehr gerne angenommen und in Form der Wundertüten umgesetzt.“

Lebensmittelhilfe für 300 Menschen mit Unterstützung der Aktion Mensch

Eine weitere Idee hat das Caritas-Zentrum mit einem Erste-Hilfe-Projekt realisiert, für das die Aktion Mensch Geld gegeben hat. „Ziel ist es, Menschen im Landkreis Kaiserslautern bei der Versorgung mit Lebensmitteln zu unterstützen“, beschreibt Corinna Hauck, die zusammen mit Elisabeth Schmutzler vom Mehrgenerationenhaus Kaiserslautern das Projekt organisiert. „Durch die Corona-Krise sind Lebensmittel knapper geworden, das erschwert es den Tafeln, Nachschub zu bekommen. Obendrein sind auch noch etliche Ehrenamtliche weggebrochen. Um diese Lücken zu füllen, möchten wir die Tafeln mit Lebensmitteln, aber auch finanziell und personell unterstützen. Denn die Zahl der Tafel-Nutzer ist gestiegen.“ Diese Tendenz zeige sich auch in der Allgemeinen Sozialberatung des Caritas-Zentrums, die jetzt wieder mehr Zulauf habe. „Sie ist ein Barometer für Menschen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind.“

Um das Angebot der Soforthilfe publik zu machen und den Bedarf zu ermitteln, suchen die beiden Organisatorinnen Kontakt zu den Verbandsgemeinde-Verwaltungen und Gemeinden, die Nachbarschafshilfe praktizieren. Erste Wunschzettel sind bereits eingetroffen. „Die Otterberger Stube, die zwar nicht dem offiziellen Verbund der Tafeln angehört, benötigt dringend Desinfektionsmittel und ist dankbar für den Zukauf von Lebensmitteln. Zur Tafel in Enkenbach steuern wir trockene Lebensmittel bei.“ In Bruchmühlbach-Miesau könne der AWO-Ortsverein unterstützt werden, der in Eigenregie einen Bürgerbus betreibt. Der Tafel in Landstuhl ist ebenfalls Hilfe zugesagt, wenn nötig auch in Form eines Fahrdienstes.
Im Vorfeld des Projekt-Starts galt es einiges zu bedenken und vorzubereiten. „Damit wir mit Lebensmitteln umgehen dürfen, haben wir das mit dem Gesundheitsamt abgeklärt. Um zu sehen, wie viel Zeit ein Zukauf für die Tafeln in Anspruch nimmt und ob es ohne Probleme möglich ist, große Mengen eines Produkts zu erwerben, habe ich einen Testkauf absolviert“, sagt Corinna Hauck. Außerdem sei eine Liste mit bis zu 15 einsatzbereiten Ehrenamtlichen erstellt worden. Das Erste-Hilfe-Projekt läuft bis Ende Oktober und soll bis dahin 300 Menschen erreichen.

Text und Foto: Friederike Jung für den Caritasverband für die Diözese Speyer


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